Seit den 1960er-Jahren vermittelt und fördert das IBF finanzhistorische Forschung. Im gemeinnützigen Auftrag und mit Unterststützung der Financial Community bietet das Institut der Finanzgeschichte und dem interdisziplinären Dialog zwischen renommierten Wissenschaftlern und Entscheidern aus Politik und Wissenschaft eine lebendige Plattform. Dieses Ziel verwirklicht das Institut durch wissenschaftliche Publikationen und Veranstaltungen sowie bibliothekarische und dokumentarische Angebote.
1 2 3 4 5Der Wirtschaftsjournalist und Publizist Erich Achterberg, von 1924 bis 1943 Wirtschaftskorrespondent der Frankfurter Zeitung in Berlin und nach dem Zweiten Weltkrieg Redakteur der Zeitschrift für das gesamte Kreditwesen, möchte Finanzinstitute für ihre eigene Vergangenheit und ihre archivische Überlieferung interessieren und gründet im Juli 1962 das „Archiv für bankgeschichtliche Forschung. Bankhistorisches Institut“. Mit Unterstützung der Kreditwirtschaft wird das „Achterberg-Archiv“ im September 1969 in einen gemeinnützigen Verein überführt: das „Institut für bankhistorische Forschung e.V.“, kurz: IBF. Das Institut etabliert sich als eine alle Sparten der Finanzwirtschaft einbeziehende Forschungseinrichtung, die durch Publikationen, Veranstaltungen an vielen Bankplätzen in Deutschland sowie die Beratung seiner Mitglieder und interessierter Institute einen umfassenden finanzhistorischen Förderauftrag wahrnimmt. Im Herbst 2016 erhält das Institut den neuen Namen „Institut für Bank- und Finanzgeschichte e.V.“.
1 2 3 4 5Mit der Finanzialisierung moderner Gesellschaften treten Themen wie Finanzintermediation, Kapitalbildung und Kreditschöpfung sowie Geld und Währung immer mehr in den wissenschaftlichen und öffentlichen Diskurs ein. Nicht zuletzt unter dem Eindruck der jüngsten Finanzkrise setzt sich zunehmend die Erkenntnis durch, dass mathematische, modellorientierte Ansätze zu kurz greifen, wenn es darum geht, das Funktionieren von Finanzsystemen und Kapitalmärkten umfassend zu erklären. Heute sind objektiviertes Erfahrungswissen und der Zugriff auf historische Datenressourcen nicht nur für Wissenschaftler, sondern auch für die auf der Geschäfts- wie auf der Aufsichtsseite Handelnden unverzichtbar. Denn die finanzhistorische Forschung trägt nicht nur zur Vermeidung unternehmerischer oder politischer Fehlentscheidungen bei, sie stiftet auch unmittelbaren Nutzen für die Unternehmenskommunikation und wirkt vertrauensbildend.
1 2 3 4 5Das IBF ist eine unabhängige Fördereinrichtung im gemeinnützigen Auftrag.
Das IBF engagiert sich für eine unabhängige, interdisziplinäre und im engen Dialog mit der Praxis betriebene finanzhistorische Forschung.
Das IBF versteht sich als Plattform und Impulsgeber für die Wissenschaft.
Das IBF vermittelt finanzhistorisches Wissen in die Praxis und die interessierte Öffentlichkeit.
Das IBF ist Kooperationspartner der Stiftungsgastprofessur „Financial History“ an der Goethe-Universität Frankfurt.
1 2 3 4 5wenn Sie finanzhistorische Expertise suchen.
wenn Sie Publikationen zur Unternehmenshistorie planen.
wenn Sie Näheres zu den Aktivitäten des IBF erfahren möchten.
wenn Sie die finanzhistorische Forschung mit einer Mitgliedschaft im IBF oder einer Spende unterstützen möchten.
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Die Geschichte des Zentralbankwesens beginnt – im Widerspruch zu einer weitverbreiteten Annahme – nicht erst im 19. Jahrhundert. Vielmehr lassen sich zahlreiche aktuelle Themen der Zentralbankpolitik nicht nur bis zu den öffentlichen Girobanken des 15. Jahrhunderts zurückverfolgen, sondern sind auch mindestens seit dem 17. Jahrhundert in zahlreichen Abhandlungen diskutiert worden. In welchen Themen haben wir wirklich dazugelernt? Wiederholen sich die gleichen Debatten in neuen Formen? Und, noch wichtiger, was können wir aus heutiger Sicht aus den ersten vier Jahrhunderten Zentralbankgeschichte und ihren Debatten lernen?
Der Vortrag behandelt diese Frage auf der Grundlage des im Dezember 2019 erschienen Buchs von Ulrich Bindseil, Central Banking before 1800 – a rehabilitation.
Sein Vortrag wird kommentiert von Prof. Dr. Dr. hc. mult. Otmar Issing, Center for Financial Studies, Goethe-Universität Frankfurt.
Ulrich Bindseil ist promovierter Volkswirt und Director General DG Market Operations an der Europäischen Zentralbank. Seit 2009 unterrichtet er als Honorarprofessor an der TU Berlin.
The Centre for Economic Policy Research, IBF Institut für Bank- und Finanzgeschichte, and The Leibniz Institute for Financial Research SAFE invite you to a web seminar on:
The Covid Debt Pandemic: Historical Lessons and Challenges Ahead
Opening remarks by Jan Pieter Krahnen, SAFE, Goethe University and CEPR
Panellists:
Ugo Panizza, The Graduate Institute Geneva and CEPR
Christoph Trebesch, Kiel Institute for the World Economy, Kiel University and CEPR
The web seminar is moderated by Tim Phillips, CEPR
This debate focuses on the looming sovereign debt crisis in developing countries and emerging economies. How can Africa and Latin America avoid another “lost decade” as in the 1930s and 1980s? What reforms are needed to improve sovereign debt workouts? And how can future defaults be resolved fairly, with the participation of China and private investors? To address these questions we look back at the history of sovereign debt crises and their resolution. Building on the “lessons learned” we then discuss the most influential current proposals to address the Covid debt pandemic.
Das SAFE-IBF Policy Web Seminar Tax Compliance: historische Entwicklungen, rechtliche Grenzen und zukünftige Herausforderungen
Montag, 19. Oktober, 16.15 - 17.45 Uhr statt.
Prof. Dr. Alfons Weichenrieder (Goethe-Universität und Leibniz-Institut SAFE) befasst sich in einem Impulsvortrag mit dem Thema "Steuermoral, Steueroasen und der schmale Grat zwischen Steuergestaltung und -hinterziehung”.
Die anschließende Podiumsdiskussion fragt unter anderem nach dem Einfluss von Steueroasen auf die internationale Steuerplanung und Steuerhinterziehung. Inwiefern kann internationaler Informationsaustausch die Compliance erhöhen und Steuergestaltungen eindämmen?
Es diskutieren: Uwe Eppler (Norton Rose Fulbright), Christine Osterloh-Konrad (Universität Tübingen), Korinna Schönhärl (KIT Karlsruhe) und Alfons Weichenrieder (Goethe-Universität und Leibniz-Institut SAFE).
Moderiert wird die Veranstaltung von René Höltschi (Neue Zürcher Zeitung).
Link zum Youtube Video der Veranstaltung
Das Video der Veranstaltung können Sie nun auf unserer Website unter "Videos" oder unter diesem Link anschauen.
Es diskutieren die Autoren
The following authors will take part in the discussion
Prof. Dr. Werner Plumpe, Goethe-Universität Frankfurt
Prof. Dr. Dieter Ziegler, Ruhr-Universität Bochum
Dr. Friederike Sattler, Goethe-Universität Frankfurt
Prof. Dr. Alexander Nützenadel, Humboldt Universität Berlin
Prof. Catherine Schenk PhD, Oxford University
Prof. Dr. Stephan Paul, Universität Bochum
Moderator: Dr. Detlef Fechtner, stellvertretender Chefredakteur der Börsen-Zeitung/Deputy Editor-in-Chief
Im Anschluss an die Diskussion spricht Prof. Harold James PhD, Princeton University über
Following the discussion, Prof. Harold James PhD, Princeton University, will give a talk on
German Banks and the Challenges of Globalization
This talk considers the history of Germany’s two largest banks in the context of the U-shaped development of globalization over the last 150 years. The model of the universal bank was born at a time when Germany was the pioneer of a new type of globalization. It was destroyed by the combination of the First World War and the Great Depression. In the 1990s and 2000s, Germany’s large banks tried to be global players again, but the result was a sad and painful failure.
Das CFS-IBF Financial History Webinar findet als Zoom-Videokonferenz statt.
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich! Bitte benutzen Sie den untenstehenden Link, um dem Webinar beizutreten. Das Webinar findet als Zoom Videokonferenz in deutscher und englischer Sprache statt.
Im Anschluss an die Veranstaltung können Sie das Video auch auf der Website des IBF abrufen.
Registration is not required, please use the link below to join the webinar. The webinar will be held as a Zoom video conference in German and English.
Following the event, you will also be able to access the video on the IBF website.
Zoom-Link zum Webinar:
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Eventuell müssen Sie sich das Programm 'Zoom' herunterladen, um an der Videokonferenz teilnehmen zu können. Wir empfehlen Ihnen daher rechtzeitig zu prüfen, ob das Programm auf Ihrem Computer oder als App auf Ihrem Smartphone installiert ist.
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Das Video vom Webinar finden Sie hier.
Die Schweiz wird oft als Sonderling bezeichnet, der nur am Rande von den europäischen Entwicklungen betroffen ist. Finanzgeschichtlich ist jedoch genau das Gegenteil richtig. Turbulenzen auf den Finanzmärkten sind in der Schweiz wegen der Bedeutung der Währung und der internationalen Ausrichtung des Bankensektor stets unmittelbar spürbar. Der Vortrag diskutiert die großen Zäsuren der europäischen Finanzgeschichte aus einer bisher ungewohnten Perspektive.
Vortrag von Prof. Dr. Tobias Straumann (MAS Applied History, Universität Zürich)
Moderation von Prof. Dr. rer. pol. Bernd Rudolph (IBF und Universität München)
Mehr Informationen zu dem Webinar finden Sie hier.
Das Financial History Research Webinar ist eine Kooperation mit dem Leibniz-Institut SAFE, dem Institut für Bank- und Finanzgeschichte (IBF), der Gesellschaft für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte (GSWG) und dem Verein für Socialpolitik/Wirtschaftshistorischer Ausschuss (VfS).
Tobias Straumann ist Wirtschaftshistoriker und Titularprofessor an der Universität Zürich. Er lehrt und forscht zu Themen der europäischen Finanzgeschichte, der schweizerischen Wirtschaftspolitik und der Unternehmensgeschichte.
« Übersicht < >Die wirtschaftlichen und sozialen Kosten der Corona-Krise sind enorm. Die staatlichen Hilfsprogramme für Haushalte und Unternehmen haben historische Ausmaße. Können wir uns diese massiven Stützungsmaßnahmen leisten? Was kommt danach und wer wird letztendlich dafür bezahlen? Welche Strategien gibt es auf nationaler und europäischer Ebene, um die Kosten so gering wie möglich zu halten? Wie sind wir in der Vergangenheit mit den finanziellen Folgen großer Katastrophen umgegangen? Mit diesen und anderen Fragen wird sich unser Webinar beschäftigen.
Vortrag von Prof. Dr. Moritz Schularick (Universität Bonn)
Kommentar von Jakob von Weizsäcker (Chefvolkswirt des Bundesministeriums der Finanzen)
Moritz Schularick ist Direktor des MacroFinance Labs und Professor für Makroökonomie an der Universität Bonn, Mitglied des Exzellenz-Clusters ECONtribute sowie ordentliches Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. Er ist zudem Forschungsprofessor an der New York University und hatte im Jahr 2016 die Alfred-Grosser-Professur as SciencesPo in Paris inne.
Jakob von Weizsäcker ist Abteilungsleiter für Grundsatzfragen und internationale Wirtschaftspolitik im Bundesministerium der Finanzen in Berlin. Zu Beginn seiner Karriere arbeitete er als Ökonom für die Weltbank und für die Denkfabrik BRUEGEL. Von 2010 bis 2014 war er Abteilungsleiter im thüringischen Wirtschaftsministerium, bis er 2014 ins Europäische Parlament wechselte. Seit 2019 ist er Chefvolkswirt des Bundesministeriums der Finanzen.
Das Webinar wird moderiert von Jan Pieter Krahnen (SAFE, Goethe University).
Das IBF-SAFE Policy Webinar findet als Zoom Videokonferenz in deutscher Sprache statt. Es ist die zweite Veranstaltung im Rahmen der IBF Video Lecture Series und eine Kooperation mit dem Leibniz-Institut für Finanzmarktforschung SAFE. Im Anschluss an die Veranstaltung können Sie das Video auch auf der Website des IBF abrufen.
19. Mai 2020, 15:30 - 16:30 Uhr
Zoom-Link zum Webinar:
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Eventuell müssen Sie sich das Programm 'Zoom' herunterladen, um an der Videokonferenz teilnehmen zu können. Wir empfehlen Ihnen daher rechtzeitig zu prüfen, ob das Programm auf Ihrem Computer oder als App auf Ihrem Smartphone installiert ist.
The economic and social costs of the Corona crisis are immense. Governments around the world are providing income support to households and companies. This webinar will address questions such as: Can we afford these large-scale interventions and who will ultimately pay for them? What strategies exist on a national and the European level to keep the costs as small as possible? How have we dealt with the financial costs of great disasters in the past?
Moritz Schularick is a Professor of Economics at the University of Bonn, Director of the Macrofinance Lab Bonn, and a Research Professor at New York University.
He is an elected member of the Berlin-Brandenburg Academy of Sciences, member of the executive Board of the Bonn Graduate School of Economics (BGSE), a Research Fellow of CEPR, a Fellow of the Institute for New Economic Thinking, and a regular advisor to central banks, and international organizations. He works at the intersection of macroeconomics and finance, international economics and economic history.
The webinar will be moderated by Jan Pieter Krahnen (SAFE, Goethe University).
Das IBF-SAFE Policy Webinar findet als Zoom Videokonferenz in englischer Sprache statt. Es ist die erste Veranstaltung im Rahmen der IBF Video Lecture Series und eine Kooperation mit dem Leibniz-Institut für Finanzmarktforschung SAFE. Im Anschluss an die Veranstaltung können Sie das Video auch auf der Website des IBF abrufen.
22. April 2020, 15:00 - 15:45 Uhr
Zoom-Link zum Webinar:
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Eventuell müssen Sie sich das Programm 'Zoom' herunterladen, um an der Videokonferenz teilnehmen zu können. Wir empfehlen Ihnen daher rechtzeitig zu prüfen, ob das Programm auf Ihrem Computer oder als App auf Ihrem Smartphone installiert ist.
Die Lehrveranstaltung sowie die Konferenz von Catherine Schenk im Rahmen ihrer Stiftungsgastptofessur "Financial History" an der Goethe-Universität Frankfurt werden auf das Sommersemester 2021 verschoben.
Catherine Schenk, Universität Oxford, übernimmt die vom Bankhaus Metzler und der Friedrich Flick Förderungsstiftung gestiftete Gastprofessur für Finanzgeschichte am House of Finance der Goethe-Universität Frankfurt.
Catherine Schenk ist Professorin für Wirtschafts- und Sozialgeschichte an der Fakultät für Geschichte der Universität Oxford und am dortigen St. Hilda’s College . Ihr Forschungsschwerpunkt sind Währungs- und Finanzbeziehungen seit 1945, wobei ihr besonderes Interesse Ostasien und dem Vereinigten Königreich gilt.
Zu ihren Veröffentlichungen zählen zahlreiche Bücher, darunter "International Economic Relations since 1945" und "The Decline of Sterling", sowie Aufsätze in den führenden Fachzeitschriften. Zudem ist sie Mitherausgeberin des "Oxford Handbook of Banking and Financial History", und hat als Mitautorin an dem im März 2020 erscheinenden Buch „Deutsche Bank: The Global Hausbank 1970-2020“ mitgewirkt.
Zu ihren jüngsten Forschungsinteressen zählen die internationale Bankenregulierung seit den 1960er-Jahren, exzessive Staatsverschuldung und Restrukturierungspolitik, sowie die Übergänge zwischen internationalen Währungssystemen in den 1970er und 1980er Jahren.
Nach dem Studium der Wirtschaftswissenschaften, Internationalen Beziehungen und Chinesisch an der Universität von Toronto promovierte Catherine Schenk an der London School of Economics in Wirtschaftsgeschichte. Seitdem lehrte und forschte sie an der Victoria University in Wellington in Neuseeland, der Royal Holloway der University of London, der University of Glasgow, und war zudem Gastprofessorin an der Nankai University in China sowie der Hong Kong University. Darüber hinaus war sie als Gastforscherin beim Internationalen Währungsfonds und am Hongkonger Institut für Währungsforschung tätig. 2019 war Catherine Schenk Lamfalussy Senior Research Fellow bei der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich und ist derzeit Associate Fellow für International Economics am Chatham House in London .
Während ihres Aufenthaltes in Frankfurt im Frühjahr/Sommer 2020 wird Catherine Schenk am House of Finance ein Seminar zu "Topics in International Money and Banking since 1945" im Rahmen des Ph.D. Programms des Goethe-Universität Graduiertenkollegs GSEFM halten. Zudem organisiert sie eine internationale Konferenz an der Goethe-Universität Frankfurt, die sich mit der Rolle internationaler Bankennetzwerke und ihrer Bedeutung für die Finanzstabilität befassen wird.
Catherine Schenk ist die sechste Inhaberin der Goethe-Gastprofessur für Finanzgeschichte. Im Rahmen dieser Professur teilen renommierte internationale Experten für Banken- und Finanzgeschichte ihre Forschungserkenntnisse und -methoden mit Forschenden und Studierenden der Goethe-Universität Frankfurt sowie der interessierten Öffentlichkeit am Finanzplatz. Kooperationspartner sind das Leibniz-Institut für Finanzforschung SAFE im House of Finance und das Institut für Bank- und Finanzgeschichte. Zu den früheren Gastprofessor*innen zählen Benjamin Friedman, Harvard Universität (2015), Caroline Fohlin, Emory Universität, Atlanta (2016), Hans-Joachim Voth, Universität Zürich (2017), Harold James, Princeton Universität (2018) und Barry Eichengreen, Berkeley Universität (2019). Die Gastprofessur wurde 2014 anlässlich des 100. Geburtstags der Goethe-Universität von der Metzler Bank und der Edmond de Rothschild-Gruppe gestiftet. Seit 2018 wird die Gastprofessur von der Metzler Bank und der Friedrich Flick Förderungsstiftung gefördert.
Am 10. Dezember ist der langjährige frühere Vorsitzende unseres Wissenschaftlichen Beirats, Professor Dr. Dr. h.c. Hans Pohl, in Köln gestorben.
Der Schüler von Hermann Kellenbenz, habilitiert mit einer Arbeit zu den Portugiesen im Antwerpen des 16. und 17. Jahrhunderts, wurde 1969 als Ordinarius für Verfassungs-, Wirtschafts- und Sozialgeschichte an die Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität in Bonn berufen, wo er bis zu seiner Emeritierung wirkte.
Hans Pohls Interessen umspannten ein breites Themenspektrum vom Mittelalter bis zur Neuesten Geschichte und über alle Kontinente hinweg. Sie galten der frühneuzeitlichen Wirtschaft Hispanoamerikas ebenso wie der Industrialisierung des Rheinlands und der Entstehung der Arbeiterfrage, der Entwicklung von Großunternehmen im 19. und 20. Jahrhundert ebenso wie der Entwicklung des deutschen Banken- und Sparkassenwesens. Er war Mitwirkender und in vielen Fällen Vorsitzender führender deutscher und internationaler Fachvereinigungen und Gesellschaften der Wirtschafts- und Sozialgeschichte und zählte als Autor sowie Herausgeber einer nahezu unüberschaubaren Zahl von Veröffentlichungen und nicht zuletzt einer Reihe von Fachzeitschriften zu den einflussreichsten deutschen Wirtschaftshistorikern.
Hans Pohl trat 1985 in den Wissenschaftlichen Beirat des Instituts für Bank- und Finanzgeschichte ein und prägte gut 20 Jahre lang als dessen Vorsitzender wie niemand vor ihm die wissenschaftlichen Aktivitäten des Instituts. Für das IBF gab er eine Reihe grundlegender Werke heraus wie zum Beispiel die Deutsche Börsengeschichte (1992) oder den Band „Deutsche Bankiers des 20. Jahrhunderts“ (2008).
Die Zusammenarbeit mit Kollegen der Wirtschaftswissenschaften förderte er ebenso wie den Gedankenaustausch mit Unternehmern und Bankmanagern. Bis zuletzt begleitete er die wirtschaftshistorischen Aktivitäten seiner Kollegen und Schüler mit großem Interesse.
Das IBF wird Hans Pohl vermissen und ihm ein ehrendes Andenken bewahren.
Die Zähmung des globalen Finanzkreislaufs: Der Umgang der Zentralbanken mit Kapitalströmen im klassischen Goldstandard (1870-1914)
Kann eine Zentralbank die Binnenwirtschaft schützen, indem sie die Wirkungen ausländischer Kapitalströme neutralisiert? Wir versuchen, diese brisante Frage der gegenwärtigen Geldpolitik unter Rückgriff auf die erste Globalisierung (1870-1914) mit Hilfe eines neu erhobenen Datensatzes monatlicher Zentralbankbilanzen aus 21 Ländern zu beantworten. Untersucht man die Auswirkungen eines globalen Zinsschocks auf heimisches Zinsniveau, Wechselkurs und Zentralbankbilanz, so lässt sich zeigen, dass kein einziges Land nach den so genannten „Spielregeln des Goldstandards“ (Keynes) verfuhr. Nicht einmal der Goldstandard war also das System der vollständigen Unterwerfung der Zentralbanken unter die Zwänge der internationalen Finanzmärkte, als das er gerne hingestellt wird! Die Kernländer der Goldstandards (Deutschland, England, Frankreich etc.) neutralisierten die Kapitalströme, während periphere Länder des Goldstandards (Griechenland, Italien etc.) obendrein noch (zeitlich befristete) Kapitalverkehrskontrollen einsetzten, um unerwünschte Reserveverluste zu vermeiden. Eine dritte Gruppe von Ländern (Portugal, Spanien etc.) dämpfte den Schock, indem sie von vornherein dem Gold fernblieben und einem freien Wechselkurs folgten: Der Logik des makroökonomischen Trilemmas folgend, wurden weder Bilanz noch Zinssatz in diesen Ländern beeinflusst. Nur die Vereinigten Staaten – ein Land mit Goldstandard, aber ohne Zentralbank – konnte sich den Zwängen nicht entziehen. Hier musste die Zinsreaktion drei Mal stärker als in Goldstandardländern mit einer Zentralbank ausfallen, um das makroökonomische Gleichgewicht wiederherzustellen. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Bilanzen der Zentralbanken bereits seinerzeit als Puffer zwischen der Binnenwirtschaft und den globalen Finanzmärkten standen.
29. Januar 2020
17:30-19:00 Uhr
House of Finance, Raum E.20, Campus Westend, Goethe-Universität, Theodor-W.-Adorno-Platz 3, 60323 Frankfurt am Main
Dr. Matthias Morys ist Associate Professor am Department of Economics der Universität York (Großbritannien). Er wurde 2006 an der London School of Economics promoviert. Anschließend arbeitete er als Postdoktorand an der Universität Oxford und seit 2008 an der Universität York. Seine Forschungsinteressen umfassen die Geld- und Finanzgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts, die Globalisierung in historischer Perspektive und die Wirtschaftsgeschichte Ost- und Südosteuropas. Er ist Herausgeber der „Economic history of Central, East and South-East Europe, 1800 to the present day“ (Routledge, 2020).
Photo credit (background image): Uwe Dettmar, Goethe-Universität Frankfurt
Lange Zeit fand das Wohnungsthema in Politik, Medien und Wissenschaft kaum Beachtung, bis der anhaltende Hauspreisboom die Wohnungsfrage für viele zu der neuen sozialen Frage machte. Dieser Boom trifft insbesondere auch als Boom von Mietpreisen auf deutsche Städte, die international noch immer durch ihren hohen Mieteranteil herausstechen. Der Vortrag wird zunächst historisch-vergleichend einige Ursachen dafür anführen, warum deutsche Städte bis heute Mieterstädte geblieben sind. Neben städtebaulichen und hypothekarinstitutionellen Ursachen sind insbesondere auch die Abwesenheit einer starken Eigenheimpolitik und die Mietgesetzgebung wichtige Faktoren. Im Weiteren analysiert der Vortrag den anhaltenden Immobilienboom in den deutschen Mieterstädten genauer und stellt dar, wie Haushaltsvermögen zugunsten von Eigentümerhaushalten explodierten und Wohnen zu einer neuen Dimension sozialer Ungleichheit wurde.
Sebastian Kohl ist Senior Researcher am Max Planck Institut für Gesellschaftsforschung und zurzeit Kennedy Fellow am Center for European Studies, Harvard. Seine Forschungsschwerpunkte sind Wohnungs- und Versicherungsmärkte in historischer und ländervergleichender Perspektive. 2017 erschien sein Buch „Homeownership, Renting and Society: Historical and Comparative Perspectives“.
Photo credit (background image): Uwe Dettmar, Goethe-Universität Frankfurt
Das als Institut für bankhistorische Forschung vor 50 Jahren gegründete IBF vernetzt Wissenschaft mit Finanzunternehmen, Bankenverbänden und Finanzmarktaufsehern und vermittelt in Veranstaltungen, Forschungsprojekten und dokumentarischen Angeboten finanzhistorisches Knowhow. Der Fokus des IBF liegt dabei auf einer empirischen Bestandsaufnahme und Auswertung langfristiger Entwicklungen – aus denen sich Handlungsempfehlungen für die drängenden Probleme der Gegenwart ableiten lassen.
Feiern Sie mit uns „50 Jahre IBF“ im Rahmen unserer Vortragsveranstaltung am 21. November 2019 ab 16.30 Uhr in der Hauptverwaltung in Hessen der Deutschen Bundesbank in Frankfurt am Main. Die prominenten Redner spannen einen Bogen von den Lehren der Finanzgeschichte für die zukünftige Entwicklung (Harold James), über die geschichtliche und währungspolitische Einordnung des Postulats unabhängiger Notenbanken (Otmar Issing) bis hin zum Ausblick auf aktuelle Entwicklungen (Levin Holle) und die Zukunft des Finanzsektors (Wolfgang Kirsch).
Programm:
16:30 Uhr
Begrüßung
Dr. Thomas Ollinger, Präsident, Deutsche Bundesbank, Hauptverwaltung in Hessen, Frankfurt am Main
Prof. Dr. Bernd Rudolph, München
16:45 Uhr
What Lessons Does the History of Money Hold for its Future?
Prof. Harold James, PhD, Princeton University
17:15 Uhr
Unabhängigkeit der Notenbanken – Eine Episode der Währungsgeschichte?
Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Otmar Issing, Center for Financial Studies an der Goethe-Universität Frankfurt
17:45 Uhr
Finanzsektor im Wandel - Welche Herausforderungen birgt die Zukunft?
Wolfgang Kirsch, Frankfurt am Main
18:15 Uhr
Aktuelle Entwicklungen in Europa - Was ist für den Finanzsektor zu erwarten?
Dr. Levin Holle, Bundesministerium der Finanzen
18:45 Uhr
Ausklang
Kapital verdankt seine Fähigkeit, Vermögen zu schaffen, seiner rechtlichen Kodierung. Ein einfaches Gut kann mit Hilfe weniger Attribute in ein Kapitalgut verwandelt werden: Priorität, Dauerhaftigkeit, Universalität, und Umwandelbarkeit. Priorität vermittelt einen höheren Rang gegenüber anderen Ansprüchen; Dauerhaftigkeit verleiht diesen Ansprüchen Geltung in die Zukunft; Universalität stellt sicher, dass sie gegen jedermann durchsetzbar sind; und Umwandelbarkeit erlaubt es, Gewinne zu sichern, indem das Kapitalgut in Geld umgewandelt wird. Nur weniger rechtlicher Institutionen bedarf es, um ein einfaches Gut – ein Stück Land, einen Betrieb, ein Zahlungsversprechen oder eine Erfindung – in ein Kapitalgut zu verwandeln: Eigentums- und Kreditsicherungsrechte, Gesellschaftsrecht sowie „common law trust“, Konkursrecht, und nicht zuletzt Vertragsrecht.
Katharina Pistor ist Edwin B. Parker Professorin für vergleichendes Recht an der Columbia Law School und Direktorin des Centers for Global Legal Transformation. 2012 wurde ihr, gemeinsam mit Martin Hellwig, der Max-Planck-Forschungspreis für internationale Finanzregulierung verliehen. 2015 wurde sie Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. Ihre Publikationen umfassen die Gebiete Gesellschaftsrecht, Unternehmensführungskonstrolle, Finanzmarktrecht und -theorie sowie und Recht und Entwicklung.
Photo credit (background image): Uwe Dettmar, Goethe-Universität Frankfurt
Ralf Banken (Goethe-Universität Frankfurt) stellt in seinem Vortrag die Ergebnisse seiner jüngst erschienen Studie zur Steuerpolitik im Dritten Reich vor. Er stellt die Bedeutung für die Staatsfinanzierung als auch die Folgen für Gesellschaft und Wirtschaft heraus und zeigt, dass auch die Steuerpolitik im Dritten Reich kein von Fachleuten betriebener ideologiefreier Politikbereich darstellte, sondern dass das Reichsfinanzministerium die Steuerpolitik vielfach zur Realisierung nationalsozialistischer Ziele wie etwa einer höheren Geburtenrate einsetzte.
Matthias Loose (Bundesfinanzhof / Ruhr-Universität Bochum) befasst sich in einem anschließenden Impulsvortrags mit dem Reichsfinanzhof als Gehilfe bei der Auslegung des Steuerrechts nach nationalsozialistischen Grundsätzen.
Die abschließende Diskussion wird von Joachim Scholtyseck (Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn) moderiert.
Programm:
18:00 Uhr
Registrierung
18:15 Uhr
Begrüßung
18:30 Uhr
Vortrag
Hitlers Steuerstaat: Die Steuerpolitik im „Dritten Reich“
Prof. Dr. Ralf Banken
19.00 Uhr
Impulsvortrag
Der Reichsfinanzhof als Gehilfe bei der Auslegung des Steuerrechts nach nationalsozialistischen Grundsätzen
Prof. Dr. Matthias Loose
19:15 Uhr
Diskussion
Moderation: Prof. Dr. Joachim Scholtyseck
20:00 Uhr
Ausklang
Prof. Dr. Ralf Banken
Studium der Geschichte- und Sozialwissenschaft in Münster, seit 1990 als Wirtschafts- und Sozialhistoriker an den Universitäten Saarbrücken, Frankfurt am Main und Köln sowie am Max-Planck-Institut für Europäische Rechtsgeschichte Frankfurt am Main. Seit 1997 in Forschung und Lehre tätig. 2005 Stipendium am Center for Advanced Holocaust Studies, Washington DC und dem Center for Business History, University of Glasgow. Nach Promotion zur Industrialisierung der Saarregion im 19. Jahrhundert 1997 und der Habilitation 2007 zur Entwicklung des deutschen Edelmetallsektors im „Dritten Reich“ an der Goethe Universität Frankfurt am Main veröffentlichte er seitdem zahlreiche Forschungsbeiträge zur deutschen und europäischen Industrialisierung, der Unternehmens- und Wirtschaftsgeschichte des 18. bis 20. Jahrhunderts und der Wirtschaftsgeschichte des „Dritten Reiches“. Zuletzt erschien eine Studie zur NS-Steuerpolitik (2018).
Prof. Dr. Matthias Loose
Richter am Bundesfinanzhof und Honorarprofessor an der Ruhr-Universität Bochum. Autor und Mitherausgeber steuerjuristischer Kommentare zum steuerlichen Verfahrensrecht, zur Erbschaft- und Schenkungsteuer und zur Grunderwerbsteuer. 2018 Mitwirkung an der Ausstellung „100 Jahre Reichsfinanzhof – Bundesfinanzhof“ im Bundesfinanzhof, München.
Prof. Dr. Joachim Scholtyseck
Professor für Neuere und Neueste Geschichte an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn und Stellvertretender Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats des Instituts für Bank- und Finanzgeschichte e. V., Frankfurt am Main. Zahlreiche Publikationen zum Deutschen Kaiserreich, zur italienischen Geschichte im 19. Und 20. Jahrhundert, zur amerikanischen Geschichte im 20. Jahrhundert, zu Faschismus und Nationalsozialismus, zur Außenpolitik der DDR und zur Unternehmens- und Bankengeschichte, darunter „Die Geschichte der National-Bank 1921 bis 2011“ (2011), „Der Aufstieg der Quandts. Eine deutsche Unternehmerdynastie“ (2011), „Freudenberg. Ein Familienunternehmen in Kaiserreich, Demokratie und Diktatur“ (2016) und „Der Bank- und Börsenplatz Essen. Von den Anfängen bis zur Gegenwart“ (2018, zusammen mit Patrick Bormann).
German fiscal and monetary policy across the interwar depression was characterized by both exogenous regime changes and paradigm shifts in the approach to macroeconomic policy. Alternative narrative identification assumptions are employed in a local projection approach to assess the relative importance of these two factors.
Albrecht Ritschl, born in Munich/Germany in 1959, is Professor of Economic History at the London School of Economics and a fellow at the Centre for Economic Policy Research (CEPR). He was previously Professor of Economics at Humboldt University of Berlin, at the University of Zurich, and Associate Professor of Economics at Universitat Pompeu Fabra. He has published extensively on German economic history in the 20th century, with a focus on the Great Depression and the 1930s. He received wide press coverage for his warnings against an overly strict approach towards the Greek debt problem. Ritschl coordinated a collaborative research project on the history of Germany’s economic ministry since 1918, and is currently lead researcher in a similar project on the history of the Reichsbank and the Bundesbank.
Photo credit (background image): Uwe Dettmar, Goethe-Universität Frankfurt
Konferenz auf Einladung des Verbands deutscher Pfandbriefbanken (vdp), Berlin
Das Symposium stellt neuere Forschungen zur Entwicklung von Kapitalmärkten und ihrer regulatorischen Rahmenbedingungen vor. Einen Schwerpunkt bildet das Kapitalmarktsegment Pfandbrief.
Programm
11.30 Uhr
Begrüßung
Prof. Dr. Jan-Pieter Krahnen, Goethe-Universität Frankfurt / Wissenschaftlicher Beirat, Institut für Bank- und Finanzgeschichte e.V., Frankfurt am Main
11.40 Uhr
Einflüsse deutscher Universalbanken auf den Kapitalmarkt vor und während der Finanzkrise
Prof. Dr. Falko Fecht, FSFM Frankfurt
Kommentar: Prof. Dr. Jan-Pieter Krahnen, Goethe Universität Frankfurt
12:10 Uhr
Die Entwicklung des deutschen Kapitalmarktrechts im europäischen Kontext
Prof. Dr. Dörte Poelzig, Universität Leipzig
Kommentar: Prof. Dr. Stephan Paul, Ruhr-Universität Bochum
12:40 Uhr
Mittagsimbiss
13:30 Uhr
Die Entwicklung des Pfandbriefmarkts im 18. und frühen 19. Jahrhundert
Prof. Kirsten Wandschneider, Ph.D., Occidental College, Los Angeles
Kommentar: Prof. Dr. Mark Spoerer, Universität Regensburg
14:00 Uhr
Der Pfandbrief und die Finanzkrisen seit dem 19. Jahrhundert
Dr. Friederike Sattler, Goethe-Universität Frankfurt
Fritz Engelhard, Barclays Capital Frankfurt am Main
Kommentar: Prof. Dr. Carsten Burhop, Universität Bonn
15:00 Uhr
Vom deutschen Pfandbriefrecht zur EU-Harmonisierung von Covered Bonds
Dr. Otmar Stöcker, Verband Deutscher Pfandbriefbanken vdp, Berlin
15:20 Uhr
Come Together
Im August 1769 legte Friedrich der Große mit dem Erlass einer Kabinettsorder zur Errichtung der Schlesischen Landschaft in Breslau den Grundstein für die Ausgabe von Pfandbriefen, die zunächst der Kreditbeschaffung für den grundbesitzenden Adel dienten. Dank ihrer soliden rechtlichen Grundlagen überstand die preußische Finanzinnovation in den folgenden 250 Jahren wiederholt Finanzkrisen sowie politische und wirtschaftlich-soziale Umbrüche. Bis heute genießt der Pfandbrief als besonders sichere Bankschuldverschreibung das Vertrauen der Investoren nicht allein am Finanzplatz Deutschland, sondern er gilt auch an den internationalen Covered Bond-Märkten als Benchmark.
Die Historikerin Friederike Sattler (Goethe-Universität Frankfurt am Main) stellt die Geschichte des Pfandbriefs von den Anfängen bis zum Inkrafttreten des Pfandbriefgesetzes von 2005 dar, analysiert anschaulich und fundiert den Wandel der wirtschaftlichen Funktionen dieses Wertpapiers sowie die Folgen gesellschaftlicher Veränderungen für die Pfandbriefemission und das Anlegerverhalten. Die jüngste Vergangenheit des Finanzprodukts nimmt der Covered Bond-Analyst Fritz Engelhard (Barclays, Frankfurt am Main) in den Blick.
Das Buch erscheint am 5. Juni 2019 im Franz Steiner Verlag, Stuttgart.
Der Pfandbrief 1769-2019. Von der preußischen Finanzinnovation zur Covered Bond Benchmark
Herausgegeben vom Institut für Bank- und Finanzgeschichte e.V., Frankfurt am Main im Auftrag des Verbands deutscher Pfandbriefbanken (vdp) e. V., Berlin
Franz Steiner Verlag, Stuttgart 2019,
392 S., gebunden mit Schutzumschlag, ISBN 978-3-515-12291-7, € 49,-.
Jointly organized by the House of Finance, the Research Center SAFE and the Institute for Banking and Financial History in the context of the Goethe University Visiting Professorship of Financial History, currently held by Prof. Barry Eichengreen.
17 May 2019
Campus Westend, Goethe University Frankfurt
PROGRAM:
9:15
Welcome
9:30
Keynote speech
Long Term Perspectives on the Eurozone Debt Crisis
Kris Mitchener (Leavey School of Business, Santa Clara University)
10:45
Coffee Break
11:15
Session 1: HISTORICAL PERSPECTIVE ON PUBLIC DEBT
Chair: Caroline Fohlin (Emory University)
The Value of a Quote. Stock Market Listings for Sovereign Bonds, 1870-1913
Rui Esteves (Graduate Institute Geneva)
High Public Debt and Country Breakup: Insight from History
Stéphanie Collet (Research Center SAFE, Goethe University)
Discussion: Eric Golson (University of Surrey) and Julian Schumacher (European Central Bank)
12:45
Lunch Break
14:00
Session 2: CASE STUDIES ON HIGH PUBLIC DEBT
Chair: Emanuel Moench (Deutsche Bundesbank)
Living with High Debt: Italy 1861-2017
Carlo Bastasin and Gianni Toniolo (Luiss School of European Political Economy)
Managing the German Debt
Thomas Kleinlein (Friedrich Schiller University Jena and Goethe University Frankfurt)
Discussion: Emanuel Moench (Deutsche Bundesbank) and Natacha Postel-Vinay (London School of Economics)
15:30
Coffee Break
16:00 Session 3: KEY COMPONENTS OF PUBLIC DEBT
Chair: Luc Laeven (European Central Bank)
Public Debt and Financial Stability
Claudia Buch (Deutsche Bundesbank)
Public Debt Through the Ages
Barry Eichengreen (Berkeley, University of California) and Asmaa El Ganainy (International Monetary Fund)
Discussion: Luc Laeven (European Central Bank) and Caroline Fohlin (Emory University)
17:30
Concluding Remarks
This event is jointly Jointly organized by the House of Finance, the Research Center SAFE and the Institute for Banking and Financial History (IBF).
The Visiting Professorship of Financial History is endowed by Metzler Bank and the Friedrich Flick Förderungsstiftung.
Photo credit (background image): Uwe Dettmar, Goethe-Universität Frankfurt
Workshop for Young Scholars held on the occasion of the 50th anniversary of the Institute for Banking and Financial History (IBF)
PROGRAM:
9.15
Welcome
9.30
From Finance to Fascism: The Real Effects of Germany’s 1931 Banking Crisis
Sebastian Doerr (University of Zurich)
10.15
Flight-to-safety and the Credit Crunch: A New History of the Banking Crisis in France during the Great Depression
Stefano Ungaro (Paris School of Economics)
11.00
Coffee Break
11.30
Banking Integration and (Under)Development: A Quantitative Reassessment of the Italian Financial Divide
Maria Stella Chiaruttini (European University Institute)
12.15
The Real Effects of Money Supply Shocks: Quasi-experimental Evidence from Maritime Disasters in the Spanish Empire
Adam Brzezinski (University of Oxford)
13.00
Lunch Break
14.00
Is Bad News Ever Good for Stocks? The Importance of Time-varying War Risk
Gertjan Verdickt (University of Antwerp)
14.45
The Time Varying Risk Puzzle
Dmitry Kuvshinov (University of Bonn)
15.30
Coffee Break
16.00
Should Monetary Policy Lean Against the Wind? Quasi-experimental Evidence from Federal Reserve Policies in 1920-21
Kilian Rieder (University of Oxford)
16.45
Are University Endowments Really Long-Term Investors?
Charikleia Kaffe (University of Cambridge)
17.30
Concluding Remarks
19.00
Dinner (by invitation only)
This Event is jointly organized by the House of Finance, the Research Center
SAFE and the Institute for Banking and Financial History (IBF)
The Visiting Professorship of Financial History is endowed by Metzler Bank and the Friedrich Flick Förderungsstiftung.
Photo credit (background image): Uwe Dettmar, Goethe-Universität Frankfurt
Die deutsche Finanzkrise von 1931 wird von der Wirtschafts- und der Politikgeschichte sehr unterschiedlich bewertet. Tobias Straumann, Verfasser eines neuen Buches, das im März 2019 bei Oxford University Press erscheint, zeigt in seinem Vortrag, wie eine synthetische Sicht ein neues Verständnis der Krise ermöglicht.
Prof. Dr. Tobias Straumann ist Titularprofessor für Geschichte der Neuzeit und lehrt an der Universität Zürich sowie am Wirtschaftswissenschaftlichen Zentrum der Universität Basel. Er forscht vor allem über europäische Geld- und Finanzgeschichte sowie über Wirtschaftsgeschichte und -politik der Schweiz.
Photo credit (background image): Uwe Dettmar, Goethe-Universität Frankfurt
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Datenschutzerklärung, Stand: 25. Mai 2018
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