Geld und Internationale Politik von der Antike bis ins 20. Jahrhundert

Digitale Tagung der AG Internationale Geschichte des Verbandes der Historiker und Historikerinnen Deutschlands 2021

01. Jul 2021 (1. bis 2. Juli 2021)

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Geld spielt als Mittel internationaler Politik eine zentrale Rolle sowohl in zwischenstaatlichen Beziehungen als auch in inter- und multinationalen Organisationen. Ob internationale Zahlungen fließen oder nicht ist Dreh- und Angelpunkt internationaler Politik. Geld ist neben den diplomatischen Verhandlungen, dem Recht und der Gewalt das wichtigste Instrument zur Durchsetzung von Interessen zwischen Staaten.

Die Tagung geht das Thema Geld innovativ in dreierlei Hinsicht an: Erstens wird Geld nicht nur als Gegenstand der internationalen Wirtschafts- und Finanzgeschichte betrachtet, sondern auch aus kultur- und politikgeschichtlicher Perspektive analysiert. Ziel ist es auch, die Scheu der eher kulturgeschichtlich arbeitenden Historiker_innen vor finanzhistorischen Themen abzubauen. Zweitens beschäftigt sich die Tagung dezidiert transepochal mit der internationalen Geschichte: Beiträge aus der alten und mittelalterlichen Geschichte sind ebenso vertreten wie solche aus der Frühen Neuzeit und der Neueren/Neuesten Geschichte. Dieser Blick über die gewohnten Epochengrenzen hinweg ermöglicht eine neue Perspektive auf das Geld als Medium der Internationalen Geschichte, auf Kontinuität und Brüche in der Art und Weise, wie es eingesetzt wurde und welche Funktion es hatte.

Drittens und eng damit verknüpft fokussiert die Tagung auf unterschiedliche methodische Herangehensweisen, mit denen Historiker_innen das Thema analysieren, von geldsoziologischen bis hin zu praxeologischen Perspektiven. Die Referent_innen rücken diese methodischen Überlegungen in den Fokus, um eine transepochale Diskussion der neuesten Ansätze der Geldgeschichte in der internationalen Politik über die Epochengrenzen hinweg zu stimulieren.

Wesentlicher Bestandteil der Tagung ist eine digitale Führung durch das Geldmuseum der Deutschen Bundesbank durch ihren Leiter Dr. Ulrich Rosseaux der Leiter der numismatischen Abteilung der Bundesbank Dr. Hendrik Mäkeler nimmt als Diskutant teil.

| Broschüre zur Tagung |

Donnerstag, 1.7.2021:
13.00 - 13.15 Uhr: Guido Thiemeyer (Düsseldorf): Inhaltliche Einführung

Sektion 1 (13.15 - 15.15 Uhr): Geld als Instrument der Außenpolitik

13.15 - 13.45 Uhr: Dorothea Rohde (Bielefeld): Geld ist eine Waffe und das Reden darüber ebenso. Die Suggestion von finanziellen Ressourcen als Mittel der Kriegsvermeidung

13.45 - 14.15 Uhr: Jonathan Krautter (Berlin): Devisen als Mittel der Durchsetzung von Außenwirtschaftspolitik: Japan und seine Kapitalkontrollen zwischen Liberalisierung und Abschottung, 1950-1971

14.15 - 14.45 Uhr: Pause

14.45 - 15.15 Uhr: Juliane Clegg (Potsdam): Großbritannien, Deutschland und die Debatte um die britische Teilnahme am Europäischen Währungssystem 1985-1990

Key Note:
15.15 - 15.45 Uhr: Hubert Zimmermann (Marburg): Geld als interdisziplinäres Forschungsobjekt

15.45 - 16.15 Pause

Digitale Führgung durch das Geldmuseum der Deutschen Bundesbank, Frankfurt a. M.
16.15 - 17.15 Uhr: Ulrich Rosseaux (Leiter des Geldmuseums)

Freitag, 02.07.2021

Sektion 2 (8.30 - 10.30 Uhr): Die Rolle des Geldes in internationalen Organisationen

8.30 - 9.00 Uhr: Frederike Schotters (Tübingen): Die Gelder der Mission: Grenzüberschreitende Finanzströme und die Rolle nicht-staatlicher Akteure im internationalen Ordnungsgefüge (1822-1922)

9.00 - 9.30 Uhr: Guido Thiemeyer (Düsseldorf): Macht und Ohnmacht. Der französische Franc als Leitwährung in Europa 1832-1914

9.30 - 10.00 Pause

10.00 - 10.30 Uhr: Jonathan Voges (Hannover): League contributions have been very well paid. Das Budget des Völkerbunds in den 1920er und 1930er Jahren

Sektion 3 (10.30 - 12.30 Uhr): Internationale Beziehungen und die Dynamik der Währungsmärkte

10.30 - 11.00 Uhr: Tatiana Tereshchenko (Moskau): Images of Provinces in the Coins of Provicia Capta. Series as Medium of Propaganda of Power in Ancient Rome

11.00 - 11.30 Uhr: Pause

111.30 - 12.00 Uhr: Eva Brugger (Zürich): Sewantketten und Castorhüte. Gebrauchspraktiken von Geld und Mode in der Kolonie Neu Niederlande (1609-1664)

12.00 - 12.30 Uhr: Korinna Schönhärl (Paderborn): Fazit


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