Die Kodierung von Kapital: Wie das Recht Vermögen und Ungleichheit schafft
Katharina Pistor, Edwin B. Parker Professorin für vergleichendes Recht an der Columbia Law School und Direktorin des Centers for Global Legal Transformation
06. Nov 2019
Gastgeber
Center for Financial Studies, House of Finance, Goethe University Frankfurt
Zur Veranstaltung
CFS Lecture (eine gemeinsame Veranstaltung des Center for Financial Studies und des Instituts für Bank- und Finanzgeschichte e.V. )
Kapital verdankt seine Fähigkeit, Vermögen zu schaffen, seiner rechtlichen Kodierung. Ein einfaches Gut kann mit Hilfe weniger Attribute in ein Kapitalgut verwandelt werden: Priorität, Dauerhaftigkeit, Universalität, und Umwandelbarkeit. Priorität vermittelt einen höheren Rang gegenüber anderen Ansprüchen; Dauerhaftigkeit verleiht diesen Ansprüchen Geltung in die Zukunft; Universalität stellt sicher, dass sie gegen jedermann durchsetzbar sind; und Umwandelbarkeit erlaubt es, Gewinne zu sichern, indem das Kapitalgut in Geld umgewandelt wird. Nur weniger rechtlicher Institutionen bedarf es, um ein einfaches Gut – ein Stück Land, einen Betrieb, ein Zahlungsversprechen oder eine Erfindung – in ein Kapitalgut zu verwandeln: Eigentums- und Kreditsicherungsrechte, Gesellschaftsrecht sowie „common law trust“, Konkursrecht, und nicht zuletzt Vertragsrecht.
Referenten
Katharina Pistor
Katharina Pistor ist Edwin B. Parker Professorin für vergleichendes Recht an der Columbia Law School und Direktorin des Centers for Global Legal Transformation. 2012 wurde ihr, gemeinsam mit Martin Hellwig, der Max-Planck-Forschungspreis für internationale Finanzregulierung verliehen. 2015 wurde sie Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. Ihre Publikationen umfassen die Gebiete Gesellschaftsrecht, Unternehmensführungskonstrolle, Finanzmarktrecht und -theorie sowie und Recht und Entwicklung.
Veranstaltungsort
House of Finance, Raum E.20, Campus Westend, Goethe-Universität, Theodor-W.-Adorno-Platz 3, 60323 Frankfurt am Main
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