Was macht ein Ereignis der deutschen Bankengeschichte zum Schlüsselereignis? Renommierte Autoren aus den Geschichts- und Wirtschaftswissenschaften haben im Auftrag des Instituts für bankhistorische Forschung e.V. die Entwicklung des Bankwesens von über 500 Jahren analysiert – vom Großkredit der Fugger an das Haus Habsburg 1488 bis zur jüngsten Finanzkrise der Jahre 2007 bis 2009.
Die herausgearbeiteten Fallbeispiele schärfen den Blick für Ereignisse, die entweder Pars pro Toto für allgemeine Entwicklungen stehen – wie etwa die Gründung der Commerz- und Disconto-Bank 1870 für die Ausbildung des deutschen Aktien- und Universalbanksystems oder das Ende des Hauses Mendelssohn 1938 für die ‚Arisierung‘ jüdischer Banken im NS-Staat – oder die Weichen für die mittel- bis langfristige Zukunft stellen – wie das Preußische Sparkassenreglement von 1838 für die Entwicklung der kommunalen Sparkassen oder die Bankenkrise des Jahres 1931 für die staatliche Bankenregulierung.
Gemeinsam ist den Schlüsselereignissen der Bankengeschichte, dass in ihnen wichtige Strukturmerkmale des deutschen Geld- und Bankensystems besonders sichtbar angelegt waren oder durch diese bestimmt wurden.
„Ein lesenswerter Sammelband […]. Sammelbände mit vielen Beiträgen lesen sich oft nicht leicht. Für die dickleibigen „Schlüsselereignisse der deutschen Bankengeschichte“ gilt dieser Vorbehalt nicht, weil eine kluge Planung des umfangreichen Stoffes und eine disziplinierte Herangehensweise der Autoren ein sehr weit ausgreifendes Thema gut zusammenhalten. […] Die Beiträge sind anschaulich und kompetent geschrieben, ohne belehrend zu wirken.“ - Frankfurter Allgemeine Zeitung, 1.4.2014
"Dieser Band wird zwei Arten von Lesern gerecht. Diejenigen, die sich nur über einzelne Ereignisse informieren wollen, werden genauso ihren Wissendurst befriedigen können, wie die, welche sich für Strukturmerkmale interessieren und die Schlüsselereignisse in einem größeren Kontext sehen möchten. Der vorliegende Sammelband informiert nicht nur über bestimmte Ereignisse der Vergangenheit, sondern genauso über epochenübergreifende Strukturen. Problemstellungen der Vergangenheit lassen die Weichenstellungen nachvollziehen, die wir noch heute spüren. „Schlüsselereignisse der deutschen Bankengeschichte“ ist kein Buch, das nur Seminarbibliotheken haben sollten. Jeder Historiker, Ökonom und Mitarbeiter der Bank- und Finanzbranche sollte dieses Buch lesen." - Julian Achleitner, Bankingclub.de, 13.5.2014
Hrsg. von Dieter Lindenlaub, Carsten Burhop und Joachim Scholtyseck im Auftrag des Wissenschaftlichen Beirats des Instituts für bankhistorische Forschung. Stuttgart 2013, 581 Seiten, gebunden, ISBN 978-3-515-10446-3, € 46.-